Rückblick Sonntagsmatinee vom 10. März 2019

Musikalische Gegensätze in virtuoser Harmonie vereint - Das Duo Harbois - mit „Gegensätze: vom Einst zum Jetzt“

Unter diesem zweifachen Motto hatte das Duo Harbois sein Programm zur Matinee am 10.03.2019 auf der Burg Vondern angekündigt. Und beide Hinweise wurden eingelöst. Jeweils zu Beginn der Programmhälften standen zunächst  Komponisten  aus der Barockzeit, denen dann Vertreter der „Moderne“ des 20. Jahrhunderts folgten. Somit war der zeitliche Rahmen abgesteckt.

Zugleich wurden Kompositionen verschiedener Epochen einander gegenüber gestellt, die kontrastreicher nicht sein konnten. Mit einer Sonate aus der Familie Bach, deren Urheberschaft nicht eindeutig ist, schuf das Duo zu Beginn eine heiter gelöste Stimmung mit von der Oboe mühelos zelebrierten Tongirlanden, zu denen die Harfe an Stelle eines Cembalos markante Akzente setzte.

Der zweite Teil stellte eine barocke Auswahl an Variationen aus „Les Folies d´ Espagne“ von Marin Marais vor, die das Duo mit hörbarer Spielfreude musizierte. Mit Paul Hindemiths „Sonate für Harfe Solo“  von 1939 machte Johanna Welsch einen Zeitsprung und entfaltete in impressionistischen Bildern die ganze Klangfülle des Instruments. Dem schloss sich die Komposition „Rufe für Oboe und Harfe“ des Koreaners Isang Yun von 1989 an, das asiatische und europäische Klangvorstellungen zu vereinen sucht und beiden Musikern das Äußerste an Musikalität und technischer Beherrschung der Instrumente abverlangte.

Duo Harbis: Sandra Schumacher – Oboe und Johanna Welsch - Harfe

Nach einer eingeschobenen „Fantasie“ von G.Ph.Telemann, mit der sich Sandra Schumacher ebenfalls als Solistin vorstellte, endete der zweite Teil des Konzerts mit einer Sonatine für Oboe und Harfe (1947) von Günter Rapael im 20. Jahrhundert. Offensichtlich liegt dem Duo Harbois daran, dem Publikum einen Zugang auch zur zeitgenössischen Musikwelt zu vermitteln. So boten die Musikerinnen nicht nur eine ausdrucksstarke Vorstellung barocker Musik, sondern erschlossen den interessierten Zuhören mit anschaulichen Kommentierungen und Klangbeispielen einen Zugang zu einer Musikwelt, die sich nicht unmittelbar erschließt. Dass dies gelang, bewies der starke Applaus, mit dem das Duo Harbois – nicht ohne Zugabe – verabschiedet wurde.


Weiterführende Informationen: